Traumatherapie / Pädagogik

  • Angstzustände, übermässige Schreckhaftigkeit, Herzrasen, Panikattacken, Gefühle der Hilflosigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Flashbacks, Selbstverletzung, gereiztes oder aggressives Verhalten …
  • dies alles können Symptome eines Traumas sein.
  • Durch eine Therapie können Sie diese jedoch bewältigen oder zumindest lindern.

 

Was ist ein Trauma

Ein Trauma ist die im Körper immer noch festgehaltene und gebundene Energie, welche ursprünglich durch physiologische und instinktive Mechanismen bereitgestellt wurde, um eine Angriffs- oder Fluchtreaktion zu ermöglichen.

Das biologische System eines traumatisierten Menschen ist daher immer aktiviert, auch wenn die Gefahr schon längst vorüber ist. Dies kann sich in einer ganzen Palette von Symptomen äussern, da das ursprüngliche Objekt oder die Ursache nicht mehr im äusseren Leben vorhanden ist.

Viele der später auftauchenden Symptome ergeben sich daraus, dass der Körper und die Psyche in der Gegenwart immer wieder in eine Art Schock-Starre fallen, welche oft mit Ohnmachtsgefühlen verbunden ist. Oder es kommt oft vor, dass der betroffene Mensch immer wieder zurück fällt in aktuell irrationale Kampf- oder Fluchtreaktionen.

Aus solchen Erfahrungen wird ersichtlich, dass ein Trauma nicht nur mit dem Verstand verarbeitet werden kann, sondern vor allem auch körperlich und emotional angegangen werden muss.

Woran erkenne ich ein Trauma
Es kann sich ausdrücken in Überaufmerksamkeit, Schreckhaftigkeit, chronisch erhöhtem Puls, Herzrasen. Oft werden die Energien auch in Form von Schreckensbilden zurückgehalten. Diese Bilder haben jedoch inhaltlich meist nicht direkt mit dem traumatischen Ereignis selbst zu tun. Sie sind aber ein Ausdruck der traumatisch gebundenen Energie.

Einzelne dieser Reaktionen werden durch den Verstand oft neu interpretiert oder unterdrückt und enden dann in weiteren Symptomen, wie Angst, Panik, Angst vor der Angst, sexuelle Störungen.

Im Verlaufe der Zeit kann sich die Symptomatik verkomplizieren. Es können Schlaflosigkeit und weitere psychosomatische Symptome wie Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Übelkeit und Störungen im Verdauungssystem dazu kommen. Ebenso sind körperliche Erkrankungen wie Asthma, Fibromyalgien und andere Erkrankungen am Bewegungsapparat (chronische Rückenschmerzen) oft durch traumatische Erlebnisse oder längerdauernde oder sich wiederholende traumatische Belastungen verursacht.
Wie entsteht ein Trauma
Ein Trauma ist ein unaufgelöstes Erlebnis, das durch eine lebensbedrohliche Situation ausgelöst wurde. Wobei die lebensbedrohliche Situation nur subjektiv als solche erlebt sein kann. Traumata können oberflächlich oder von aussen hergesehen, auch durch unbedeutende Ereignisse: wie Stürze, kleine Verletzungen, durch Unfälle ohne äussere Verletzungen (Schock) oder nur als Zuschauer von einem Unfall, von Gewalt oder einem Verbrechen entstehen. Selbst kleinere operative Eingriffe können Traumata verursachen; zahnärztliche Eingriffe, besonders Lachgasnarkosen, aber auch alle anderen Narkosen.

Durch wiederholte psychische Gewalt und durch das Leben in andauernd bedrohlichen Situationen, können schweren Traumas verursacht werden. Hier spricht man meist von komplexen Traumata oder Entwicklungstrauma.

Oft ist sogar der Fall, dass eine Situation in der rückwirkenden subjektiven Einschätzung nicht als lebensbedrohlich erachtet wird und trotzdem treten später typische Trauma Symptome auf. Oder der Betroffene denkt das Ereignis sei schon lange erledigt und verarbeitet. 3 Jahre später stellen sich Trauma Symptome ein. Die Person leidet beispielsweise seit einigen Monaten an Nervosität, Schreckhaftigkeit, und immer wieder an Herzrasen. Kleinere relativ unbedeutend erscheinende Ereignisse können längst vergessene traumatische Geschehnisse reaktivieren, so dass die Symptome erst durch dieses letzte Ereignis beginnen. Ein einziges kleineres Ereignis am Ende einer Kette kann das Fass zum Überlaufen bringen. Begünstigt wird dies durch die Tatsache, dass der Handlungs- und Reaktionsspielraum einer Person durch jedes traumatisierende Ereignis immer kleiner wird. Ebenso wird der Zugang zum Körperempfinden dem Inneren Erleben immer mehr abgeschnitten. Dies hindert den traumatisierten Menschen an adäquaten instinktiven Reaktionen in vielen Lebenssituationen. Besonders auch in bedrohlichen Situationen stehen die natürlichen Verhaltensweisen immer weniger zur Verfügung. So wird er durch falsche Reaktionen auch immer wieder in traumatisierende Situationen gebracht, in die er unbewusst hineinläuft. Das nennt man auch den Sog des Traumas. Durch die Einengung der äusseren und inneren Wahrnehmung und der instinktiven Reaktionen und die immer stärker werdenden Symptome wird das Alltagsleben eines traumatisierten Menschen immer eingeschränkter.
Biologie des Traumas
Grundlage für die Biologie des Traumas sind drei wichtige Verhaltensmuster, die jedes Tier kennt. Flucht und Kampf, Reaktion und den Totstellreflex. Für die ersten zwei Reaktionsmöglichkeiten muss der Organismus sehr viel Energie bereitstellen. Dies wird über das autonome Nervensystem und das limbische System im Hirn gesteuert. Es werden auf eine Gefahr hin Hormone produziert, welche die ganze Reaktion in Gang setzten: Beschleunigung der Herzfrequenz, Beschleunigung des Atems, Herabsetzung der Verdauungstätigkeit. Wenn die Kampf- oder Fluchtreaktion vorüber ist, wird Kortisol von der Nebenniere ausgeschüttet und dadurch pendelt sich das System langsam wieder ins Gleichgewicht ein.

Beim Menschen mit Posttraumatischem Stresssyndrom (PTDS) hat sich das Gleichgewicht nicht mehr eingependelt. Sie sind immer noch in einer Art Alarmzustand. Das natürliche Einpendeln in einen Gleichgewichtszustand hat nicht stattgefunden. Entsprechend hat man bei Untersuchungen auch gefunden, dass Menschen mit PTDS einen zu tiefen Kortisol Spiegel im Blut haben (Rachel Yehuda et al. 1990).

Die andere interessante natürliche Reaktion, ist der Totstellreflex (auch tonische Immobilität genannt). Sie scheint den biologischen Sinn zu haben, dass das Raubtier einen Moment von seinem Opfer ablässt und so die Flucht gelingen kann. Einige Posttraumatische Stressreaktionen sind diesen Lähmungszuständen sehr ähnlich: vor Angst erstarren, sich von allem Leben abgeschnitten fühlen, keinen Kontakt mehr zu sich selbst und anderen mehr fühlen, sich wie gelähmt fühlen, Gefühl von Schwindel, schwarz werden vor Augen, Gefühl das Bewusstsein zu verlieren.
Traumaheilung
Die Hilfe zurück in den Fluss des Lebens

Über körpertherapeutische Methoden kann ein Zugang zur Transformation der traumatischen Erfahrung erarbeitet werden. "Der Fokus richtet sich besonders darauf, wie zwanghafte Regression (so wie sie bei Trauma Flash Backs immer wieder entsteht) transformiert werden kann in kreative Progression, die neue, problemlösende Strategien erlaubt.

Die traumatischen Ereignisse sitzen tief in unserem Organismus drin, weil sehr archaische Strukturen unserer inneren Biologie daran beteiligt sind. Daher ist es notwendig, bei einer Trauma Therapie mit diesen inneren Strukturen zu arbeiten.

Wir gelangen über unser inneres Empfinden und die sensorische Wahrnehmung an diese inneren, biologischen Strukturen. Von da aus ist eine Neustrukturierung der ursprünglichen traumatischen Erfahrung möglich.

Psychische Traumata, wie Entwicklungstraumata, lange dauernder Missbrauch und Gewalt erfordern im Gegensatz zu einfachen Unfalltraumata eine längere Behandlungszeit. Die körperpsychotherapeutische Arbeit der Biosynthese bietet hier die Möglichkeit in der echten Begegnung und Kontakt zwischen Klienten und Therapeut neue Erfahrungen zu machen und alte Muster umzuformen.

Über die Körperarbeit und sind auch Traumata, wie HWS Schleudertraumata sehr gut erreichbar. Mit diesen Techniken werden äusserst gute Resultate erzielt. Dies gilt für alle Unfalltraumas; nicht nur für die HWS Schleudertraumata. Es betrifft auch Beschwerden und Schmerzen an anderen Teilen des Körpers, die seit dem Unfall bestehen. Ebenso psychische Störungen und Beschwerden, welche seit einem Unfall bestehen. Es sind dies besonders Schlaflosigkeit, Unkonzentriertheit, Ängste, Panikattacken und Depressionen.

Es geht bei dieser körperlichen Behandlung darum, die durch das Unfalltrauma stecken geblieben Energie zu entladen. Diese durch den Schock im Körper gefangene Energie, kann mit der Zeit immer stärkere Beschwerden verursachen. Dazu entsteht oft eine Tendenz, respektive ein Zwang, ähnliche Unfälle zu wiederholen. Andererseits kann auch ein Vermeidungsverhalten entstehen, wodurch das Lebensfeld eines traumatisieren Menschen immer mehr eingeengt wird.